2023-03-25 Pressemitteilung

Anfang März dieses Jahres traf sich der Vereinsvorstand, um die aktuelle Situation zum Thema: Neugestaltung des Krangeländes zu erörtern. Alle Vorstandsmitglieder waren sich einig, dass der unverändert verwahrloste Zustand des Hafengeländes um den seit zwei Jahren restaurierten
Kran dringend überwunden werden müsse.

Diese Industriebrache passe nun gar nicht zu dem frisch herausgeputzten Denkmal. Wenn der Kran 2029 zur BUGA 29 112 Jahre alt wird, sollte sich spätestens bis dahin sein Umfeld neu präsentiert haben.

Seit Herbst 2022 werden die Detailplanungen zu den BUGA 29-Projekten vorangetrieben. Hierzu zählen auch Vorhaben rund um die Loreley. Auch das Rheinvorgelände mit dem Kran soll als sog. „Korrespondenzprojekt“ in die Planung einbezogen werden.
Für das denkmalgeschützte ehemalige Hafengelände(Denkmalensemble) böte sich nach Ansicht des Fördervereins die einmalige Chance einer Neugestaltung, und St Goarshausen könnte somit ein zusätzliches Highlight bekommen.

Bereits vor über 20 Jahren hatte der Förderverein auf den besonderen Wert des Rheinvorgeländes in vielerlei Hinsicht aufmerksam gemacht. In seiner Informationsschrift zum Häusener Kran stellte der Förderverein 2002 vorausblickend fest: „Wie kaum ein anderer Kran besticht dieser hier durch seine spektakuläre Einbindung in das Landschafts- und Ortsbild und stellt im Einklang mit der historischen Altstadt eine bemerkenswerte städtebauliche Komponente dar“ und „eingebettet in eine ansprechende Gestaltung … . können die ebenfalls erhaltenen verschiedenen Greifer und Schaufeln des Krans wie ein kleines Freilichtmuseum präsentiert werden“.

Mit der Restaurierung dreier Seilgreifer hat sich der Förderverein an den Sanierungskosten mit rund 7.000 Euro beteiligt. Deshalb schmerzt es den Verein besonders, dass derzeit das Denkmalensemble mit seinen Zubehörteilen nicht weiterentwickelt wird.

Wie kann der derzeitige Planungsstillstand überwunden werden?

Dem erfolgreichen Verlauf der Kransanierung folgend, müsste sich jeder Verhandlungspartner jenseits seiner eigenen Interessen dem übergeordneten Ziel der Neugestaltung des Geländes über dieses sog. „Korrespondenzprojekt“ der BUGA öffnen.

Die Finanzierung der Maßnahme könnte dann über verschiedene Förderprogramme des Landes RLP erfolgen. Dazu müssten allerdings die aktuellen Rechtsstreitigkeiten schnellstens beigelegt werden.

Die Grundvoraussetzungen sind gar nicht so schlecht: Alle Grundstücke befinden sich in öffentlicher Hand.

An der Loreley, mitten im UNESCO-Welterbetal erwartet man nicht unbedingt, dass zur möglichen Beplanung eines der attraktivsten Flächen für die BUGA, die Bundeswasserstraßenbehörde(WSA) als Grundbesitzer des ehemaligen Hafengeländes sich alles andere als kooperativ zeigt.

Auch wenn das WSA derzeit anscheinend die Fläche nicht verkaufen möchte, so könnte dennoch mit der BUGA-Gesellschaft und der Stadt St. Goarshausen über eine Neugestaltung ihres Geländes Einigkeit erzielt werden.

In der Vergangenheit gab es schon einmal Gespräche zwischen dem WSA und der Stadt St. Goarshausen, das Areal unter Berücksichtigung der Anforderungen des WSA langfristig einer städtischen Nutzung zuzuführen.

Ebenfalls liegen bereits Gestaltungsvorschläge aus ehemaligen Planungsphasen, Workshops und dem Nutzungskonzept des Fördervereins vor. Am konkretesten sind die Ergebnisse des Workshops vor fünf Jahren.

Leider werden derzeit keine der bisherigen Planungsideen diskutiert. Aus Sicht des Fördervereins sollte sich ein Arbeitskreis die Ergebnisse des Workshops noch mal anschauen und ergänzende Vorschläge machen, mögliche Maßnahmen strukturieren und einen vorläufigen Zeitplan entwickeln, der hilfreich in die möglicherweise unvermittelt eintretende Startphase des Projektes eingreifen könnte.

Optimistisch geht der Vorstand des Fördervereins davon aus, dass er vielleicht zu den nächsten Vor-Ort-Terminen der VG zum Thema Krangelände eingeladen wird, damit er seine Vorschläge auch persönlich einbringen kann und der Verein bei den Entscheidungsträgern auch die Wertschätzung findet, die ihm nach über 20 Jahren Einsatz für das Krangelände gebührt.

Wenn der Förderverein die Initiative der VG richtig verstanden hat, dann will man doch „alle Interessenparteien zusammentreten“ lassen.

Bringen wir also gemeinsam das Projekt auf den Weg!

Häusener Kran – Zweijahresbericht 2020 – 2022

12.05.20 Pressemitteilung: Rückschau Ortstermin am Kran zum Ablauf der Sanierungsarbeiten (29.04.20)
Kritischer Blick auf die Umsetzung des Nutzungskonzeptes des Fördervereins

05.06.20 Brief des Fördervereins (FV) an GDKE(Landesdenkmalpflege) zu den Ergebnissen des Ortstermins(29.04.20):
FV erinnert alle Verantwortlichen: Kran, Kranbahn, Zubehör bilden denkmalgeschützte Einheit, die insgesamt restauriert werden muss.

08.07.20 Antwortbrief GDKE: Landesdenkmalpflege bestätigt, dass Ziel der Maßnahme sei, „ das Gesamtensemble Häusener Kran für die Nachwelt zu erhalten, damit auch weiterhin die Funktion des Häusener Krans als wichtigem Zeugnis des Warentransports auf dem Rhein ablesbar bleibt.

06.11.20 Pressemitteilung: FV verkündet seinen Beschluss, drei historische Seilgreifer restaurieren zu lassen.

03.12.20 Briefe an GDKE/ Rhenus/ EA-RLP: Ankündigung der Restaurierung dreier Seilgreifer, finanziert durch den FV.

23.12.20 FV erteilt Auftrag zur Restaurierung/Konservierung der drei Seilgreifer.

29.03.21/ Korrespondenz mit Herrn Kilb vom Verein“ Kleinbaan Service BV Herzogen-Busch“.
11.04.21 Dank des FV an Herrn Kilb fürs Abholen der vier Klappmulden zur Restaurierung und Wiederverwendung durch den Verein am 24.11.20.

12.04.21 Pressemitteilung: „Ostergeschenk“ für St. Goarshausen: Bericht über die Fertigstellung der Arbeiten am Häusener Kran mit kurzem historischen Abriss.

21.04.21/ Briefe an GDKE:
05.05.21 Forderung des Fördervereins Häusener Kran e.V. : Kran, Kranbahn und Zubehör müssen als denkmalgeschützte Einheit erhalten bleiben(Ensembleschutz).
Hinweis auf: fehlende Stromversorgung, fehlende Dokumentation(Hinweis-Tafeln), Schutz der originalen Gleisreste der Nassauischen Kleinbahn, Schutz der Ufermauer im Hafen St. Goarshausen( „ Nassauer Gestück „)

20.05.21 E- Mail an Fa. Rhenus:
Bitte um : Räumung der Baustelle, Sicherung des Aufstieges, Zusammenstellen der restaurierten Greifer

Herbst 21 Telefonische Nachfrage:
GDKE bestätigt den Denkmalschutz für die Gesamtanlage, sodass Rückbau untersagt wird.

Februar/März 2022 Telefonische Nachfrage:
Kaufvertrag zum Erwerb des Häusener Krans durch die Entwicklungsagentur Rheinland/Pfalz(EA-RLP) erlangt Rechtsgültigkeit

11.04.22 Jahresmitgliederversammlung Förderverein Häusener Kran e.V.
Nach Bericht des Vorsitzenden und Kassenbericht erfolgte Entlastung des Vorstandes.
Notwendige Neuwahlen bestätigten den bisherigen Vorstand einstimmig

26.04.22 Pressemitteilung:
Bericht über MV und aktuelle Situation

Förderverein „Häusener Kran“ e.V.

Am 11.04.22 fand in St Goarshausen die Jahresmitgliederversammlung des Fördervereins Häusener Kran (FVHK) mit Entlastung und Neuwahl des Vorstandes statt. Erwartungsgemäß wurde der bisherige Vorstand wiedergewählt.

Dies sind Jochen Dohm als Vorsitzender, Karin Born als Schriftführerin und Heinz Werner Feuchtinger als Kassierer.

In seinem Rechenschaftsbericht betrachtete der Vorsitzende Jochen Dohm nochmals die Entwicklung der letzten zwei Jahre, geprägt durch Vorbereitung und Durchführung der Kransanierung, die unser Verein engmaschig begleitet hat. Damit die zum Denkmalensemble gehörigen historischen Seilgreifer ebenfalls restauriert werden konnten, griff der Förderverein tief in seine Kasse und finanzierte diese Maßnahme.

Seit einem Jahr präsentiert sich der 105 Jahre alte Portaldrehkran frisch renoviert, ohne dass mit dem ihn umgebenden Rheinvorgelände irgendetwas geschehen wäre. Dies ist umso bedauerlicher, als der Kran und sein Umfeld mit Hafen bei der Gestaltung der Bundesgartenschau 2029 eine herausragende Rolle spielen soll. Die Zeit bis dahin (7 Jahre) wird knapp, wenn man bedenkt, dass die Rettung und Restaurierung des Hafenkrans allein über 20 Jahre dauerte.

Offensichtlich gibt es noch keine klare Zuständigkeit für eine baureife Planung und Finanzierung einer Gestaltung des Rheinvorgeländes, obwohl bereits vor vier Jahren ein aufwändiger Workshop Gestaltungsvorschläge erarbeitet hatte. In diese Gestaltung integriert wäre die Präsentation aller zum Industriedenkmal Häusener Kran gehörenden Bestandteile, einschließlich der erst kürzlich zu Tage beförderten Originalschienen der Nassauischen Kleinbahn.

Das Landesdenkmalamt (GDKE) hat indes nochmals auf Initiative des Fördervereins hin den Denkmalschutz für die Gesamtanlage als Ensembleschutz schriftlich bestätigt. Somit wurde eine langjährige Forderung des Fördervereins eingelöst. Entbehrlich erscheint dem FV jedoch die Betonmauer um das ehemalige Kieslager, die einer ansprechenden Gestaltung im Wege stehen könnte.

Unterdessen wurde der Kran samt Zubehör von der Fa. Rhenus an die Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz (EA-RLP) übergeben, wobei die letzten Vertragsangelegenheiten zwischen dem Wasser-und Schifffahrtsamt und der EA eine zügige Weiterentwicklung derzeit offensichtlich noch verhindern.

Dies ist umso bedauerlicher, als im Rahmen der Restaurierung noch einiges unerledigt blieb: Die Stromversorgung mit Beleuchtungseinrichtungen, Maßnahmen zur Darstellung und Dokumentation, Absicherung des Zugangs zum Maschinenhaus zwecks regelmäßiger Führungen.

Entsprechend des Restaurierungsziels, eine weitergehende Nutzung des erlebbaren technischen Kulturgutes zu ermöglichen, gilt es nun, den Kran als museales Erlebnis in Szene zu setzen, damit er in seiner Rolle als Denkmal der industriellen Epoche am Mittelrhein erfahrbar wird.

Häusener Kran – Zweijahresbericht 2018-2020

21.02.18 WSA (Wasser-und Schifffahrtsamt) tritt von der Zusage zum Kauf der Fläche des Pumpenhauses durch den FV zurück. Begründung: Die EA (Entwicklungsagentur RLP) wird „die Touristische Erschließung und Darbietung des Krans ohne Beteiligung des FV bewerkstelligen.“

19.03.18 Rhein-Hunsrück-Wasser tritt von der Zusage zum Kauf des Pumpenhauses durch den FV zurück, weil seitens des neuen Eigentümers des Krans (EA) “kein Bedarf für den Erhalt des Pumpenhäuschens angemeldet“ wurde.

21.04.18 JHV mit Wahlen.: Vorsitz: Jochen Dohm, Schriftführerin: Karin Born, Kassierer: Heinz Werner Feuchtinger, Kassenprüferin: Sigrid Busch, alle einstimmig gewählt.

August 18 Häusener Kran ist als Modellbausatz zum Selbstbauen erhältlich. Dank des Engagements unseres Mitglieds Hubertus Jäckel.

24.08.18 Mitgliederversammlung

Oktober 18 Telefonische Nachfrage zur aktuellen Situation:

  • Planungsauftrag vergeben
  • Architekt gefunden
  • Ausschreibung erfolgt Ende 2018
  • Bewilligungsbescheid Fördermittel bis 2019 verlängert
  • Arbeiten könnten April/Mai 2019 beginnen

April 2019 Telefonische Nachfrage zur aktuellen Situation:

  • Ausschreibung noch nicht abgeschlossen
  • Arbeiten könnten Juni/Juli 2019 beginnen

Juni 2019 Telefonische Nachfrage zur aktuellen Situation:

  • Ausschreibung/Submission verlängert bis August 2019
  • Arbeiten könnten Sept,/ Okt. 2019 beginnen

Sept. 2019 Schreiben an GDKE, Unt. Denkmalbehörde, EA: Dringender Handlungsbedarf reklamiert

Nov. 2019 Telefonische Nachfrage bei GDKE, Architekt, Projektleiter Rhenus:

  • Ausschreibung noch nicht vollständig
  • Kostensteigerung noch nicht genehmigt
  • Bereitstehende Fördergelder werden auf 2020 übertragen
  • Neuer Bewilligungsbescheid notwendig

6.12.19 Mitgliederversammlung mit Weihnachtsfeier

Dez. 2019 Telefonische Nachfrage bei Projektleiter und Architekt:

  • Ausschreibung/Submission abgeschlossen
  • Arbeiten könnten Frühjahr 2020 beginnen

18.12.19 Schreiben an MDB Detlef Pilger (SPD), damit Bewilligungsbescheid erteilt wird und Sanierung endlich in Gang kommt

10.01.20 Pressemitteilung

27.01.20 Großer Artikel zum Kran als Reaktion auf unsere Pressemitteilung in der Rhein-Zeitung

29.04.20 Ortstermin am Kran: Ausführende Firmen, Architekt, Projektleiter Rhenus, Zweckverband, Stadt, Förderverein
Arbeiten werden besprochen und terminiert:

  • Gerüstbau Juli 2020, danach Beginn der Arbeiten
  • Kran wird konserviert
  • Kein bewegliches Denkmal
  • Keine Elektroversorgung mehr
  • Keine Restaurierung aller 10 Zubehörteile, Mulden, Schaufeln, Kralle sondern drei Teile exemplarisch
  • Pumpenhaus wird abgerissen
  • Förderverein übergibt Schlüssel zum Kranzugang und zur Energieversorgung

Sanierungsarbeiten Häusener Kran 2020

Am 29.04.20 fand ein Ortstermin am „Häusener Kran“ in St. Goarshausen statt, den auch der Förderverein wahrnahm. Aktueller Anlass war die Terminierung der Sanierungsarbeiten. Im Juli dieses Jahres wird das Baugerüst gestellt. Danach soll´s losgehen.

Damit findet eine über 20-jährige Hängepartie um die Sanierung des historischen Portaldrehkrans ihren hoffentlich positiven Ausgang.

Der Förderverein hatte zwischen 1999 und 2002 nach Stilllegung des Krans durch die Fa. Rhenus dessen Unterschutzstellung als Industriedenkmal erreicht und erklärte sich in Ermangelung eines anderen Interessenten bereit, den Kran als Denkmal, mit staatlicher Unterstützung, zu übernehmen. Leider sah sich alsbald das Land RLP nicht in der Lage, eine vom WSA (Wasser-und Schifffahrtsamt) geforderte Bürgschaft für den Verein zu leisten. Der nun drohende Abriss des Krans konnte 2005 durch massive Öffentlichkeitsarbeit unter Einschaltung der UNESCO-Welterbekommission verhindert werden. Auch in den Folgejahren war der Verein weiterhin zur Übernahme bereit und erarbeitete 2009 ein von der GDKE(Generaldirektion kulturelles Erbe) eingefordertes Nutzungskonzept, welches teilweise in die aktuelle Sanierungsstudie einfloss. Nach langem hin und her entschied die Fa. Rhenus 2013, weiterhin im Eigentum des Krans zu verbleiben und mit dem Förderverein als Betreiber des Denkmals zusammenzuarbeiten. Diese Position hielt allerdings nur drei Jahre. Danach verkündete Rhenus eine neue Entscheidung:

Die Suche nach einem neuen Eigentümer sollte jetzt Vorbedingung zum Einstieg in die Kransanierung sein. Ein Jahr später 2017 erklärte sich sodann die Entwicklungsagentur EA / RLP bereit, den Kran nach dessen Restaurierung zu übernehmen. An einer Zusammenarbeit mit dem Förderverein war die EA nicht interessiert. Sie erklärte Anfang 2018 sinngemäß, in Zukunft am Kran ohne Einbindung des Fördervereins planen zu wollen. Konsequenterweise verhinderte sie dann auch den Erwerb des Pumpenhauses in Nachbarschaft des Krans durch den Förderverein. Dieses Häuschen sollte dem Förderverein gleichsam als Zeughaus zum Betreiben des Krans dienen.

Somit endete eine wenn auch schwierige aber seitens des Vereins stets praktizierte Zusammenarbeit mit den örtlichen und überörtlichen Institutionen zum Thema Kran unerwartet abrupt. Diese Behandlung durch eine Institution des Landes RLP hat der Förderverein Häusener Kran e. V. nicht verdient, betrachtet man sein über 20-jähriges ehrenamtliches Engagement.

Wie wird der Häusener Kran nun restauriert?

Vom ehemaligen Nutzungskonzept des Vereins bleibt da wenig übrig. War in den Antragsunterlagen zum Denkmalschutzsonderprogramm des Bundes als Restaurierungsziel noch formuliert, dass die Restaurierung „späteren, ggf. weitergehenden Nutzungen nicht entgegenstehen“ soll und dass die „ Wiederherstellung des gepflegten Gebrauchszustandes“ und die „ Bewahrung des realtypischen Gesamteindrucks eines technischen Kulturgutes“ im Rahmen der musealen Nutzung erreicht werden soll, was durchaus dem Vereinskonzept entsprochen hätte, so kann man jetzt davon ausgehen, dass eine vom Verein bevorzugte Präsentation als teilweise bewegliches Denkmal schon allein durch die endgültige Trennung von der Energieversorgung gestrichen wurde.

Kran, Kranbahn und Zubehör bilden eine denkmalgeschützte Einheit, ein Ensemble.

Dies spielt anscheinend bei der Restaurierung keine Rolle mehr. Es gibt Planungen, die Kranbahn zu entsorgen, den Kabelkanal zu verfüllen, die 10 denkmalgeschützten Zubehörteile, wie Setzmulden, Schaufeln und Kralle bis auf drei Teile zu verschrotten und das Pumpenhaus abzureißen – eine nicht so erfreuliche Bilanz für den Verein und den Denkmalschutz- , jedoch der Kran als Landmarke am Strom scheint wenigstens gerettet.

Dies gilt es zu feiern, am Ende der Restaurierung, voraussichtlich Mitte 2021.

Bis dahin wird der Förderverein die Sanierung aufmerksam begleiten und bietet auch weiterhin seine Unterstützung an.

Gez. J. Dohm
(Vorsitzender)

Sanierung Häusener Kran

Rund 20 Jahre nach Stilllegung des historischen Hafenkrans in St. Goarshausen lässt die Sanierung des Industriedenkmals immer noch auf sich warten.

Nach jahrelangen schwierigen Verhandlungen stehen seit drei Jahren Fördermittel zur Verfügung. Eigentlich sollten die Arbeiten am Kran bereits 2018, spätestens jedoch 2019 abgeschlossen sein. Diese zeitlichen Verzögerungen bergen die Gefahr, dass die mühsam generierten Fördergelder verfallen könnten.

Gegen Ende 2019 stellte sich nach Abschluss der überlangen Projektplanungsphase und anschließender Ausschreibung der Maßnahme heraus, dass die zur Verfügung stehenden Fördermittel nicht ausreichen, um die Kostensteigerungen der letzten drei Jahre aufzufangen. Somit muss ein überarbeiteter Kostenrahmen von den Trägern der Sanierungsmaßnahme neu genehmigt werden.

Jedenfalls ist der Förderverein Häusener Kran in großer Sorge, dass nach 20 Jahren unermüdlichen Einsatzes des Vereins zur Rettung des 102 Jahre alten Hafenkrans am Ende dessen Sanierung wieder in Frage stehen könnte.

Es erscheint dem Förderverein absolut unverständlich, dass sich die Umsetzung der seit Jahren beschlossenen Sanierung derart lange hinzieht, während in Sichtnähe des Krans das Loreleyplateau mit Millionenaufwand in Windeseile komplett umgestaltet wurde. Offenbar wirkte auch nicht beschleunigend, dass sich die Entwicklungsagentur (EA) Rheinland-Pfalz bereits vor zwei Jahren bereit erklärte, den Kran 2018 nach dessen Fertigstellung von der Fa. Rhenus zu übernehmen.

Weder Sanierung noch Eigentumsübertragung sind bisher realisiert.

Dabei könnte der Kran im Rahmen der Neugestaltung des Rheinvorgeländes bei der Bundesgartenschau 2029 eine herausragende Rolle spielen. Hierzu müssten allerdings schnellstens die notwendigen Schritte zur Projektumsetzung in die Wege geleitet werden. Deshalb appellieren wir an die Sanierungsträger, die Erhöhung der Fördersumme zügig zu genehmigen und die ausführenden Firmen mit den Arbeiten zu beauftragen. Eventuellen Versuchen, in letzter Sekunde die denkmalschützerische Maßnahme zu verhindern muss eine deutliche Absage erteilt werden. Um derartige Szenarien zu verhindern, wird der Förderverein Häusener Kran weiterhin seinen Einsatz zur Rettung des Häusener Krans offensiv wahrnehmen.

Bedenklich stimmt, dass die Entwicklungsagentur RLP seit Februar 2018 jede Zusammenarbeit mit dem Förderverein grundlos verweigert und dessen Engagement zur Entwicklung des Rheinvorgeländes bislang bewusst erschwerte. Eine Würdigung jahrelanger denkmalschützender Aktivitäten eines ehrenamtlichen Vereins zum Erhalt kultureller Güter in Rheinland-Pfalz könnte anders aussehen.

Trotz allem geht die unendliche Geschichte um die Rettung und Restaurierung des einzigen am Mittelrhein noch existierenden denkmalgeschützten Portaldrehkrans von 1917 auch 2020 in die nächste Runde.

Gez. Jochen Dohm (Vorsitzender)

Rheinleuchten

Schon im Jahr 2016 hat der Förderverein Häusener Kran das Industriedenkmal anlässlich der Veranstaltung Rheinleuchten bunt in Szene gesetzt.

Impressionen Rheinleuchten

Prowothema „Häusener Kran“

Am Montag, dem 23.4.2018 war großer Besuch angesagt beim „Häusener Kran“.Ein siebtes Schuljahr der Loreleyschule St.Goarshausen hatte sich angemeldet, um sich im Rahmen der Projektwoche vom 23.- 25.4. dem Thema „alter Ladekran im Rheinvorgelände“ anzunähern.

Bekanntermaßen hat sich die Loreleyschule ja das Ziel gesteckt,

UNESCO-Schule zu werden, und so bot sich der „Häusener Kran“ als Industriedenkmal im Welterbe Oberes Mittelrheintal als Unterrichtsobjekt an.

Circa 20 Schüler der 7a nahmen sich eine gute Stunde Zeit, den Kran von allen Seiten und unter verschiedenen Gesichtspunkten unter die Lupe zu nehmen. Die jungen Geschichtsforscher erfuhren Interessantes über die Technik des Krans (Portal, Drehkranz, Auslegerlänge im Verhältnis zur Tragkraft uvm.).

Auch über die Bedeutung des Kranes für die wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Region wurde berichtet (anlanden hier benötigter Güter wie Sand, Kies, Kohle , beladen der Schiffe mit hier erzeugten Gütern wie Langholz, Eisenbahnschwellen, Mehl und vor allem Kalkstein für die Dyckerhoff – Zementwerke in Wiesbaden, direkter und indirekter Arbeitgeber für viele, viele Menschen usw.). Auch die Unterschiede der damaligen Arbeitswelt zu der der heutigen Zeit kamen zur Sprache (schwerste körperliche Arbeit für alle „Kranarbeiter“, keine geregelten Arbeitszeiten).

Ein bisschen kreatives Phantasieren über mögliche Nutzungsmöglichkeiten für den Kran oder seine äußere Gestaltung rundeten eine für beide Seiten spannende und interessante Begegnung ab.

Förderverein Häusener Kran – Mitteilung


Foto: Elke Greiff-Gossen

Nach zwei ereignisreichen Jahren lud der FV Häusener Kran am 21. April zur Jahresmitgliederversammlung mit Neuwahlen ein. Dem Vorstand wurde nach ausgiebigem Jahresbericht und Kassenbericht Entlastung erteilt. Auf Vorschlag der Mitglieder wurde der bisherige Vorstand mit Jochen Dohm als Vorsitzender wiedergewählt.

Erfreut zeigten sich die Mitglieder, dass 19 Jahre nach Stilllegung des Krans dessen Restaurierung offensichtlich unmittelbar bevorsteht. Somit finden viele Jahre unermüdlichen Einsatzes unseres Vereins zur Rettung des einzigartigen Industriedenkmals ein hoffentlich glückliches Ende.

Weniger erfreut war die Versammlung angesichts der Mitteilung, dass der neue Eigentümer des Krans, die Entwicklungsagentur des Landes Rheinland Pfalz (EA-RLP), eine Zusammenarbeit mit unserem Förderverein in Zukunft ablehnt. Woanders im Land wäre man froh, wenn ein Verein zur Verfügung stünde, der die Betreuung eines Industriedenkmals übernehmen will, bemerkten die Mitglieder. Die Mitgliederversammlung stellte klar, dass der Förderverein auch in Zukunft sich in den Restaurierungsprozess und die anschließende Nutzung des Krans einbringen wird.