Anfang März dieses Jahres traf sich der Vereinsvorstand, um die aktuelle Situation zum Thema: Neugestaltung des Krangeländes zu erörtern. Alle Vorstandsmitglieder waren sich einig, dass der unverändert verwahrloste Zustand des Hafengeländes um den seit zwei Jahren restaurierten
Kran dringend überwunden werden müsse.
Diese Industriebrache passe nun gar nicht zu dem frisch herausgeputzten Denkmal. Wenn der Kran 2029 zur BUGA 29 112 Jahre alt wird, sollte sich spätestens bis dahin sein Umfeld neu präsentiert haben.
Seit Herbst 2022 werden die Detailplanungen zu den BUGA 29-Projekten vorangetrieben. Hierzu zählen auch Vorhaben rund um die Loreley. Auch das Rheinvorgelände mit dem Kran soll als sog. „Korrespondenzprojekt“ in die Planung einbezogen werden.
Für das denkmalgeschützte ehemalige Hafengelände(Denkmalensemble) böte sich nach Ansicht des Fördervereins die einmalige Chance einer Neugestaltung, und St Goarshausen könnte somit ein zusätzliches Highlight bekommen.
Bereits vor über 20 Jahren hatte der Förderverein auf den besonderen Wert des Rheinvorgeländes in vielerlei Hinsicht aufmerksam gemacht. In seiner Informationsschrift zum Häusener Kran stellte der Förderverein 2002 vorausblickend fest: „Wie kaum ein anderer Kran besticht dieser hier durch seine spektakuläre Einbindung in das Landschafts- und Ortsbild und stellt im Einklang mit der historischen Altstadt eine bemerkenswerte städtebauliche Komponente dar“ und „eingebettet in eine ansprechende Gestaltung … . können die ebenfalls erhaltenen verschiedenen Greifer und Schaufeln des Krans wie ein kleines Freilichtmuseum präsentiert werden“.
Mit der Restaurierung dreier Seilgreifer hat sich der Förderverein an den Sanierungskosten mit rund 7.000 Euro beteiligt. Deshalb schmerzt es den Verein besonders, dass derzeit das Denkmalensemble mit seinen Zubehörteilen nicht weiterentwickelt wird.
Wie kann der derzeitige Planungsstillstand überwunden werden?
Dem erfolgreichen Verlauf der Kransanierung folgend, müsste sich jeder Verhandlungspartner jenseits seiner eigenen Interessen dem übergeordneten Ziel der Neugestaltung des Geländes über dieses sog. „Korrespondenzprojekt“ der BUGA öffnen.
Die Finanzierung der Maßnahme könnte dann über verschiedene Förderprogramme des Landes RLP erfolgen. Dazu müssten allerdings die aktuellen Rechtsstreitigkeiten schnellstens beigelegt werden.
Die Grundvoraussetzungen sind gar nicht so schlecht: Alle Grundstücke befinden sich in öffentlicher Hand.
An der Loreley, mitten im UNESCO-Welterbetal erwartet man nicht unbedingt, dass zur möglichen Beplanung eines der attraktivsten Flächen für die BUGA, die Bundeswasserstraßenbehörde(WSA) als Grundbesitzer des ehemaligen Hafengeländes sich alles andere als kooperativ zeigt.
Auch wenn das WSA derzeit anscheinend die Fläche nicht verkaufen möchte, so könnte dennoch mit der BUGA-Gesellschaft und der Stadt St. Goarshausen über eine Neugestaltung ihres Geländes Einigkeit erzielt werden.
In der Vergangenheit gab es schon einmal Gespräche zwischen dem WSA und der Stadt St. Goarshausen, das Areal unter Berücksichtigung der Anforderungen des WSA langfristig einer städtischen Nutzung zuzuführen.
Ebenfalls liegen bereits Gestaltungsvorschläge aus ehemaligen Planungsphasen, Workshops und dem Nutzungskonzept des Fördervereins vor. Am konkretesten sind die Ergebnisse des Workshops vor fünf Jahren.
Leider werden derzeit keine der bisherigen Planungsideen diskutiert. Aus Sicht des Fördervereins sollte sich ein Arbeitskreis die Ergebnisse des Workshops noch mal anschauen und ergänzende Vorschläge machen, mögliche Maßnahmen strukturieren und einen vorläufigen Zeitplan entwickeln, der hilfreich in die möglicherweise unvermittelt eintretende Startphase des Projektes eingreifen könnte.
Optimistisch geht der Vorstand des Fördervereins davon aus, dass er vielleicht zu den nächsten Vor-Ort-Terminen der VG zum Thema Krangelände eingeladen wird, damit er seine Vorschläge auch persönlich einbringen kann und der Verein bei den Entscheidungsträgern auch die Wertschätzung findet, die ihm nach über 20 Jahren Einsatz für das Krangelände gebührt.
Wenn der Förderverein die Initiative der VG richtig verstanden hat, dann will man doch „alle Interessenparteien zusammentreten“ lassen.
Bringen wir also gemeinsam das Projekt auf den Weg!